Ein Gebäude ist verschiedenen Risiken wie Sturm, Hagel oder Feuer ausgesetzt. Die Versicherungssumme der Gebäudeversicherung muss diese Gefahren vollständig abdecken. Eine regelmäßige Prüfung des Versicherungsschutzes verhindert eine oft existenzbedrohende Unterversicherung.
Gebäudeversicherung als essenzieller Schutz
Ein Gebäude ist im täglichen Betrieb verschiedenen Risiken ausgesetzt. Zunächst kann die Privatwohnung oder das gewerbliche Anwesen durch Witterungseinflüsse beschädigt werden. Sturm, Hagel oder Hochwasser verursachen große Schäden und beeinträchtigen die Nutzbarkeit des Gebäudes. Auch Schäden durch Feuer und Glasbruch können auftreten. Wird das Gebäude durch Schnee, Blitzschlag oder Steinschlag beschädigt, muss oft sofort gehandelt werden. Die Folge sind kostspielige Reparaturen und im Falle eines Betriebsgebäudes auch betriebliche Ausfälle. Hinzukommen weitere fatale Folgen wie Mietausfälle, insofern ein Mieter das Gebäude nach einem Schadensfall nicht mehr oder nur noch eingeschränkt nutzen kann. Da die Gebäudeversicherung keine Hotelkosten abdeckt, sollte die Versicherungssumme in einer ausreichenden Höhe festgelegt werden.
Die Gebäudeversicherung springt bei diesen und anderen Schäden ein. Die Police deckt auch Kosten ab, die durch Mietminderung geltend gemacht werden. Fehlt dieser essenzielle Schutz oder ist das Gebäude über die Gebäudeversicherung nicht ausreichend abgesichert, spricht man von einer Unterversicherung.
Folgen einer Unterversicherung
Kommt es schließlich zum Schadensfall, ist eine Unterversicherung fatal. Denn in diesem Fall deckt die Versicherung nur den versicherten Wert ab. Für den Restschaden muss der Versicherungsnehmer selbst aufkommen.
Ein Beispiel: Die Gebäudeversicherung deckt einen Wert von einer Million Euro ab, der Schadenswert beläuft sich jedoch auf 1,5 Millionen Euro. In diesem Fall muss der Versicherungsnehmer zur Beseitigung aller Schäden selbst die fehlenden 500.000 Euro aufbringen. Privatpersonen oder kleine Unternehmen können dies oft nicht bewältigen – eine Insolvenz ist oft die Folge.
Eine Unterversicherung tritt besonders häufig auf, wenn die Versicherungssumme auf Basis der Grundfläche berechnet wird. Insbesondere bei kleinen Grundflächen wird der versicherte Wert dann häufig zu niedrig angesetzt. Um dies zu vermeiden, muss die Versicherungssumme regelmäßig überprüft werden.
Die Versicherungssumme regelmäßig prüfen
Eine Unterversicherung bedeutet immer ein Risiko. Bereits eine Erweiterung des Gebäudes oder eine Renovierung kann den Wert des Gebäudes beträchtlich erhöhen. Auch große Neuanschaffungen wie etwa ein Pavillon im Garten können den Wert des Gebäudes beträchtlich erhöhen. Bei neu angebauten Gebäudeteilen muss separat überprüft werden, ob diese von der Gebäudeversicherung abgedeckt werden.
Die genannten Veränderungen müssen sich auch in der Versicherungssumme widerspiegeln, damit im Schadensfall tatsächlich der gesamte Schaden erstattet wird.
Versicherungsnehmer sollten ihre Gebäudeversicherung in regelmäßigen Abständen prüfen und bei Bedarf anpassen. Meist ist diese Aufgabe in wenigen Minuten erledigt und bringt langfristige Vorteile mit sich. Zu beachten ist, dass eine Erhöhung der Versicherungssumme auch eine Erhöhung der Versicherungsbeiträge zur Folge hat. Allerdings gilt: Der Betrag erhöht zwar die Prämie, bei einem Schadensfall sind die Versicherungsnehmer jedoch auf der sicheren Seite.
Versicherungsnehmer sollten einen Profi mit der Prüfung der Versicherungssumme beauftragen. Zu beachten ist, dass nicht alle Versicherer im Schadensfall sofort eine Unterversicherung prüfen. Entscheidend ist die Höhe des Schadens. Übersteigt der versicherte Wert den Schadenswert geringfügig, zeigen sich Versicherer mitunter tolerant. Darauf verlassen sollten sich Versicherungsnehmer jedoch nicht. Zudem muss die Option, dass der Versicherer auf eine Prüfung verzichtet, oft separat ausgewählt werden. Auch damit sind oft zusätzliche Kosten verbunden.
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